Nachricht

Patente und andere Schutzrechte schaffen Arbeitsplätze

In Deutschland, wie in der gesamten EU, tragen die schutzrechtsintensiven Wirtschaftszweige einer Studie vom Europäischen Patentamt (EPA) und dem Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) zufolge wesentlich zur Wirtschaftsleistung bei. Wobei in Deutschland die Beschäftigungs- und Bruttoinlandsprodukt-Anteile in schutzrechtsintensiven Branchen im Vergleich zu den anderen europäischen Mitgliedsländern noch höher ausfallen. So schafft beispielsweise allein der patentintensive Wirtschaftssektor hierzulande 15,1% der gesamten Arbeitsplätze und erwirtschaftet 21,7% des BIP, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt, der mit 10,1% bzw.15,2% angegeben ist.

Betrachtet man alle in der Studie untersuchten Schutzrechte, nämlich Patente, Marken, Geschmacksmuster, Urheberrechte, geografische Angaben und Sortenschutzrechte, ergibt sich folgendes Bild: Der Anteil der schutzrechtsintensiven Wirtschaftsteile an der gesamten europäischen Wirtschaftsleistung liegt bei über 42%. Etwa 38% der Beschäftigten arbeiten in Unternehmen, die überdurchschnittlich Gebrauch von Rechten des geistigen Eigentums machen. Die durchschnittlichen Löhne und Gehälter liegen mit mehr als 46% deutlich über der Vergütung in anderen Branchen.

Der jetzt veröffentlichte Bericht untersucht den Zusammenhang zwischen Rechten des geistigen Eigentums und der Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union in den Jahren 2011 bis 1013, genauer: die Auswirkungen auf Bruttoinlandsprodukt, Beschäftigung, Löhne und Außenhandel. Die Studie schließt als Folgestudie an den Bericht für den Zeitraum 2008-2010 an.

Der Beitrag schutzrechtsintensiver Wirtschaftszweige zum Außenhandel ist groß. Doch sind sich EPA und EUIPO auch einig, dass Europa die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien und Innovationen stärker fördern muss, um die Wettbewerbsfähigkeit in der globalen Wirtschaft zu sichern.
EUIPO-Exekutivdirektor António Campinos verwies darauf, dass „die Geschäftstätigkeit im 21. Jahrhundert von einem raschen Wandel geprägt ist, was dazu führt, dass die EU und die globale Wirtschaft in hohem Maße von Rechten des geistigen Eigentums, wie Marken, Geschmacksmustern, Patenten und sonstigen Rechten, abhängig sind.“ Diese Abhängigkeit nehme weiter zu. Daher sei es notwendig, den Zugang zu Rechten des geistigen Eigentums für alle Unternehmen, einschließlich KMU, zu verbessern und die Rechte wirksam gegen Verletzungen zu schützen.