In Europa stammt knapp die Hälfte der Innovationen im Bereich der Klimaschutztechnologien (KST) aus der Bundesrepublik. Das ist das Ergebnis einer Studie des Europäischen Patentamtes (EPA) und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), die am Rande des Weltklimagipfels in Paris vorgestellt wurde. Auch global sind nachhaltige Technologien im Aufwind. Weltweit hat sich die Zahl der Erfindungen zwischen 1995 und 2011 verfünffacht – was einen wesentlich deutlicheren Anstieg bedeutet als in anderen Technologiebereichen.

Wesentlich zum Erfolg der KST-Erfindungen beigetragen haben nach Ansicht der Verfasser der Studie die Einführung von Klimaschutzmaßnahmen wie Steuern auf Schadstoffemissionen oder Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien.

Europa nimmt eine Führungsrolle auf dem Weg zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft ein. Nahezu ein Fünftel aller weltweiten Erfindungen in diesem Bereich stammt aus Europa. Der Anteil der erneuerbaren Energien lag 2013 bei rund 15% des Energieverbrauchs der EU, die damit dreimal mehr erneuerbare Energie pro Kopf aufweist als der Rest der Welt.

Patente spielen bei dem Erfolg technologischer Innovationen eine zentrale Rolle. In Deutschland wurden in dem untersuchten Zeitraum insgesamt 38.575 der rund 75.000 europäischen Patente zu nachhaltiger Technik angemeldet. In Frankreich als Zweitplatziertem waren es 12.345. Europäische KST-Erfindungen werden primär in Europa durch Patente geschützt. Patentschutz wird aber zunehmend auch weltweit angestrebt. So führten im Jahr 2010 38% der europäischen Erfindungen im Bereich des Klimaschutzes zu Patentanmeldungen in den USA, 25% in China und 14% in Japan.

Um technologische und wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der Klimaschutztechnologien transparenter zu machen, hat das Europäische Patentamt für diese Patentdokumente ein spezielles Indizierungssystem entwickelt.

Die Studie legt einen Zusammenhang zwischen grenzüberschreitenden Patentanmeldungen und Handelsströmen einerseits und ausländischen Direktinvestitionen andererseits nahe. Dies sei ein weiteres Indiz dafür, dass Patentschutz Handels- und Investitionsbewegungen zuträglich ist und damit den Transfer von Klimaschutztechnologien fördern kann. Da die internationale Verbreitung nachhaltiger Technologien als Hauptziel der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) gilt, sollten Handels-, Investitions- und Patentströme in diesem Bereich laut Studie erleichtert werden.