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Industrie 4.0 sorgt für Anstieg bei Patentanmeldungen

Die Zahl der Patentanmeldungen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu – das zeigen auch die jüngsten Erhebungen der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), die für 2016 rund 3,1 Millionen Patentanträge gezählt hat, was ein Plus von 8,3 Prozent bedeutet. Gleich um 54 Prozent ist beim Europäischen Patentamt (EPA) in den vergangenen drei Jahren die Zahl der Patentanmeldungen für Technologien der sogenannten Vierten industriellen Revolution (4IR) angestiegen. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie hervor, die das Handelsblatt Research Institute zusammen mit dem EPA verfasst hat. Gemeint sind smarte Objekte beispielsweise in den Bereichen Internet der Dinge, Roboter und Künstliche Intelligenz. 2016 wurden beim EPA über 5000 Patentanträge zu Erfindungen rund um autonome Objekte eingereicht.

Bisher fallen die meisten 4IR-Patentanmeldungen auf neue Anwendungen aus dem persönlichen Bereich, Unternehmen und Fahrzeugen sowie Kerntechnologien wie Konnektivität, Hard- und Software. Am schnellsten wuchsen jedoch die Gebiete 3D-Systeme, Künstliche Intelligenz und Benutzerschnittstellen.
Insgesamt haben die Autoren der Studie mehr als 48.000 Patentanmeldungen ausfindig gemacht, die bis Ende 2016 in den Bereich 4IR fielen. Die Innovationen zur Verbesserung von Produkten und Prozessen sind zunehmend softwaregestützt.

Die Vierte industrielle Revolution

Das Internet der Dinge bedeutet damit auch einen potentiell starken Produktivitätsschub für viele traditionelle Industrien. Bis 2025 werden geschätzte 26 bis 30 Milliarden Geräte zuhause und am Arbeitsplatz mit Sensoren, Prozessoren und eingebetteter Software ausgestattet und miteinander vernetzt sein. Diese Objekte können anhand der Daten, die sie sammeln oder untereinander austauschen, autonom operieren. Kombiniert mit anderen Technologien wie Cloud Computing und Künstlicher Intelligenz ermöglichen sie die Automatisierung ganzer Geschäftsprozesse. Schon jetzt verändern autonome Objekte viele Bereiche von der Fertigung und Landwirtschaft bis zum Gesundheits- und Transportwesen. In diesem Zusammenhang sei nur das autonome Fahren erwähnt.

Europäische Spitzenposition für Deutschland und Frankreich

Weltweit gelten Europa, die USA und Japan als die wichtigsten Innovationszentren, in der EU liegen Deutschland und Frankreich vorn. Während Deutschland mit den Anwendungsbereichen Fahrzeuge, Infrastruktur und Fertigung punktet, ist Frankreich bei Enabling-Technologien wie Künstliche Intelligenz, Sicherheit, Benutzerschnittstellen und 3D-Systemen führend.